Mit der vorgeburtliche (pränatale)
Diagnostik kann festgestellt oder ausgeschlossen werden,
ob eine Behinderung oder Erkrankung des ungeborenen Kindes
vorliegen. Hierbei wird gezielt nach Abweichungen vom "Normalen"
gesucht. Diese Diagnostik gehört seit längerer Zeit zum
Routineprogramm der Schwangerschaftsvorsorge. Dafür stehen
verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Diese
sind wie folgt:
Triple-Test (Zum Erkennung des Down-Syndroms)
Hormonbestimmung
Ultraschall Screening (Vermessen des Feten und suche
nach Abweichungen)
Nackenfaltenmessung (Nackenödem mit Ultraschall)
Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese)
Blutflussmessung (Doppler-Sonographie)
Chorionzottenbiopsie (Entnahme von Zellen aus der
Plazenta in einem frühen Stadium)
Plazentabiopsie (Entnahme von Zellen aus dem Plazentagewebe)
Fetoskopie (Betrachtung des Feten mit einem speziellen
Endoskop)
Bei diesen Untersuchungen können nicht alle Behinderungen
oder Fehlbildungen festgestellt werden. In der Regel werden
etwa bis zu 95% aller Kinder gesund geboren.
Der
Mutterpass
Jede schwangere Frau bekommt
am Anfang der Schwangerschaft von der Frauenärztin ihren
Mutterpass ausgehändigt. Im Mutterpass werden die Ergebnisse
der Vorsorgeuntersuchungen eingetragen. Z.B.:
Blutgruppe
Rhesusfaktor
Röteln-Titer (Konzentrationsangabe von Antikörpern)
Ultraschalluntersuchungen
CTG (Die Überwachung der Herzfrequenz des ungeborenen
Kindes)
Weiterhin werden im Mutterpass die:
Geburt
Wochenbett der Mutter
Und Untersuchungen des Neugeborenen
dokumentiert.
!! Während der gesamten Schwangerschaft sollten Sie ihren
Mutterpass immer bei sich haben.
Was
bedeuten die Abkürzungen im Mutterpass?
o.B. -> ohne Befund
V.a. -> Verdacht auf
SS -> Schwangerschaft
SSW -> Schwangerschaftswoche
negativ [ neg. - Ø ] -> negativer Befund
E Ø - neg. = kein Eiweiß im Urin
Ödeme Ø - neg. = keine Ödeme
positiv [ pos. + ] -> positiver Befund
HT + pos. = Herztöne zu hören
E + pos. = Eiweiß im Urin
Gesetzlich
geregelte Untersuchungen
Die nachfolgenden Untersuchungen
im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge sind gesetzlich geregelt
und werden von den Krankenkassen übernommen.
regelmäßige Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin/
Frauenarzt
Lues-Suchreaktion (Mithilfe der Lues-Suchreaktion
wird ermittelt, ob Syphilis-Erreger im Körper der Mutter
vorliegen.)
Röteln-Test
Hepatitis B Bestimmung
Chlamydien-Nachweis (Sind Bakterien und lösen hier
insbesondere Erkrankungen der Schleimhäute im Augen-,
Atemwegs- und Genitalbereich aus mit teilweise schwerwiegenden
Folgen wie Erblindung oder Unfruchtbarkeit.)
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird:
die Lage des Kindes festgestellt
die kindlichen Herztöne überprüft
das Wachstum der Gebärmutter kontrolliert
Auch gehört die Beratung zur Lebensführung und Ernährung
in der Schwangerschaft dazu.